Nordwest: Verhaltener Start in 2023
Nach dem Rekordjahr 2022 ist die Nordwest Handel AG wie erwartet „deutlich verhaltener“ in das neue Geschäftsjahr gestartet. Für 2023 rechnet das Unternehmen mit einer rückläufigen Entwicklung vor allem in den Geschäftsbereichen Stahl und Bau.
Mit 1,29 Mrd. Euro liegt das Geschäftsvolumen der Nordwest Handel AG im ersten Quartal 2023 rund 16 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dies teilte das Unternehmen auf seiner gestrigen Pressekonferenz mit. Wie für dieses Geschäftsjahr prognostiziert, entwickeln sich die Geschäftsarten dabei sehr unterschiedlich. Nähere Informationen zu Geschäftsbereichen lesen Sie in der aktuellen EZ Eisenwaren-Zeitung, die in dieser Woche erschienen ist.
Auf Grundlage der Zahlen des ersten Quartals erwartet das Nordwest-Management für das Jahr 2023 auf Konzernebene beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von 5,4 Mrd. Euro mit einer Schwankungsbreite von +/- 8,0 Prozent, insbesondere in Abhängigkeit des Stahlgeschäftes. „Das operative Ergebnis (EBIT) sehen wir zum Jahresende bei rund 17,3 Mio. Euro mit einer Bandbreite von +/- 0,8 Mio. Euro“, so Nordwest Vorstand Michael Rolf.
Die Entwicklungen einzelner Geschäftsbereiche des Nordwest- Konzerns seien eng verbunden mit der konjunkturellen Entwicklung insbesondere in den baunahen Segmenten sowie dem Anlagenbau, heißt es weiter. Für den Geschäftsverlauf 2023 werde erwartet, dass die konjunkturellen Rahmenbedingungen zu einer rückläufigen Geschäftsentwicklung vor allem in den Geschäftsbereichen Stahl und Bau führen werden. Das Bauhauptgewerbe werde wegen des vorherrschenden hohen Preisniveaus in Kombination mit der Abkehr der Zentralbanken von der Null-Zins-Politik weiterhin mit einem deutlichen Auftragseinbruch konfrontiert.
Strategische Aufstellung – Digitalisierung
Bei Nordwest bleibe die fortschreitende Digitalisierung ein Schwerpunkt in den Aktivitäten, Es gehe darum für alle Partner im Verbundnetzwerk Chancen zu bieten, um die Geschäftsprozesse auf Beschaffungs- und Vertriebsseite weiter zu optimieren. Die elektronische Anbindung weiterer Fachhandels- und Industriepartner stehe dabei im Fokus und zwar über die Module EDI-Clearing und EDI-Self-Service. Der EDI-Self-Service diene hierbei als Partnerbörse zur digitalen Vernetzung der ERP-Systeme von Fachhandelspartner und Lieferant. Der gesamte Geschäftsdatenaustausch von der Bestellung bis zur Rechnung erfolgt dann elektronisch über Nordwest.
Ein unternehmensübergreifendes Transformationsprojekt bei Nordwest ist die Umstellung auf die neueste SAP-Version „S/4 HANA“. Nordwest-Vorstand Jörg Simon sagt dazu: „Das ist neben dem neuen Lager generell das wichtigste Thema, das Nordwest in den nächsten Jahren zu lösen hat – eine gewaltige Veränderung unserer IT-Landschaft und einmalige Chance, auch unsere Geschäftsprozesse neu zu denken.“
Bildtext Jörg Simon: „Die Umstellung auf die neueste SAP-Version „S/4 HANA“ ist neben dem neuen Lager das wichtigste Thema bei Nordwest.“
Foto: Nordwest