Die VBH Deutschland hat am 2. April 2025 beim Amtsgericht Ludwigsburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt. Das Geschäft der VBH Holding entwickelte sich in 2024 hingegen positiv. Dies sei auf das ertragreiche Auslandsgeschäft zurückzuführen.
Für das Eigenverwaltungsverfahren wurde Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger Generalvollmacht erteilt. Einer Pressemitteilung zufolge geht der Unternehmensbetrieb uneingeschränkt weiter. Die Löhne und Gehälter sind für die Dauer von drei Monaten über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, insbesondere in der Baubranche, sind seit längerer Zeit herausfordernd; eine schnelle Besserung ist bisher nicht absehbar. Die VBH Deutschland GmbH kämpft seit Jahren in diesem schwierigen Umfeld mit sinkenden Umsätzen und zugleich steigenden Kosten. Trotz intensiver Bemühungen konnte das Unternehmen bisher die erforderlichen Umsatzsteigerungen für eine langfristig kostendeckende Organisation nicht erreichen. Dies machte die nun eingeleiteten Schritte notwendig.
Die VBH Holding konnte hingegen auf fast allen Märkten ihr Handelsvolumen ausbauen und die Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten stärken. Eigenen Angaben zufolge hat sich die Internationalisierungsstrategie des Konzerns bewährt und soll weiter vorangetrieben werden. Dies ist auch das erklärte Ziel von Lubomir Bohac, der seit 1. April 2025 als CEO die VBH Holding führt. Bohac war zuvor Regionaleiter der Region Zentral-Osteuropa und Geschäftsführer der tschechischen Tochtergesellschaft.
„Das Eigenverwaltungsverfahren betrifft ausschließlich die Aktivitäten in Deutschland“, erklärt Bohac. Alle ausländischen Regionen seien profitabel und würden wachsen. Er sei zuversichtlich, dass auch die VBH Deutschland durch die Sanierung und Konzentration auf die ertragreichen Geschäftsbereiche wieder profitabel werden könne.
VBH bietet für Fenster- und Türenbauer ein vollständiges Sortiment sowie Systemlösungen für die Herstellung und Montage von Fenstern und Türen. Die VBH-Gruppe beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter, davon rund 500 in Deutschland und hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 500 Mio. Euro erwirtschaftet.
Bildtext Während die VBH Holding international wächst, muss sich die VBH Deutschland im Rahmen eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung sanieren.
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