Die Bosch-Gruppe plant, das weltweite Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude von Johnson Controls zu übernehmen. Der Kaufpreis für die akquirierten Geschäfte beträgt acht Mrd. US-Dollar (7,4 Mrd. Euro).
Im Zuge dieser Übernahme will Bosch auch das Gemeinschaftsunternehmen Johnson Controls-Hitachi Air Conditioning (JCH) von Johnson Controls und Hitachi zu 100 Prozent erwerben, inklusive der 40-prozentigen Beteiligung von Hitachi. Die Gesellschafter und der Aufsichtsrat von Bosch haben der Transaktion zugestimmt. Verbindliche Vereinbarungen zu den Akquisitionen wurden gestern (23. Juli) von den beteiligten Parteien unterzeichnet. Die Übernahme erfolgt vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen.
Die Geschäfte, die Bosch zukaufen will, erzielten zusammen mit JCH im Geschäftsjahr 2023 insgesamt einen Umsatz von rund 4,0 Mrd. Euro und beschäftigen weltweit rund 12.000 Menschen. Die Transaktion umfasst 16 Produktionsstandorte und 12 Entwicklungsstandorte in mehr als 30 Ländern. Das Produktportfolio deckt Unternehmensangaben zufolge die gesamte Bandbreite von Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen für Wohn- und kleine Gewerbegebäude ab – dazu gehören bekannte Marken wie York oder Coleman in den USA und Hitachi in Asien, für die Bosch eine langfristige Lizenz erhält.
Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, erklärt: „Als größte Akquisition in der Bosch-Unternehmensgeschichte ist dies ein wichtiger Meilenstein in der konsequenten Umsetzung unserer Strategie 2030. Wir treiben die kraftvolle Weiterentwicklung von Bosch dynamisch voran und erzielen mit dem Zukauf weltweit eine führende Marktposition im zukunftsträchtigen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt. Mit diesem Schritt stärken wir zudem unsere Präsenz in den USA und Asien und erreichen eine ausgewogenere Balance unserer Unternehmensbereiche. Auch dies ist Teil unserer Strategie. So eröffnen wir uns weitere Wachstumschancen und stellen das gesamte Unternehmen noch robuster auf.”
Bosch will die zugekauften Geschäfte in die so genannte Home Comfort Group integrieren. Diese bereits bestehende Gruppe von Bosch erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 mit 14.600 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 5,0 Mrd. Euro. Nach der Transaktion könne die neue Einheit, die dann mehr als 26.000 Beschäftigte haben wird, erheblich von Skaleneffekten und einem komplementären Portfolio an der Schnittstelle von Heizen und Kühlen profitieren, heißt es offiziell.
Bildtext Bosch ist schon jetzt im Markt für Heizungswärmepumpen wie auch für Wärmepumpen-Hybridlösungen gut aufgestellt.
Foto: Bosch