Eurobaustoff: Umsatzminus abgeschwächt

Die diesjährige Gesellschafterversammlung der Eurobaustoff fand am 14. Juni in Wien statt. Die Verbundgruppe mit Sitz in Bad Nauheim kann sich der allgemeinen Abschwächung der Baukonjunktur nicht entziehen, wie die Geschäftsjahreszahlen verdeutlichen.

Finanz-Geschäftsführer Jörg Hoffmann machte auf der Gesellschafterversammlung mit seinen Ausführungen zum Geschäftsjahr 2023 den Anfang. Ein Jahr, das für die Baubranche voller Herausforderungen war, wie Hoffmann ausführte: „Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine und die Nachwehen der Corona-Epidemie haben zusammen mit einer hohen Inflation und dem damit verbundenen Zinsanstieg zu einer deutlichen Abschwächung der Baukonjunktur geführt. Auch die Eurobaustoff konnte sich dieser Entwicklung nicht entziehen und somit nicht an die positiven Vorjahreswerte der vergangenen Jahre anknüpfen.“ In Zahlen ausgedrückt, verzeichnet die Fachhandelskooperation im Geschäftsjahr 2023 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 einen Umsatzrückgang von 15,4 Prozent auf ein von den Gesellschaftern abgerufenes Einkaufsvolumen von 7,69 Mrd. Euro. Neben dem weiteren Zahlenwerk für 2023 ging Hoffmann auch auf den immer enger werdenden Arbeitnehmermarkt ein. Dieser Entwicklung steuere die Kooperation unter anderem mit dem Ausbau des Ausbildungsbereichs entgegen und profitiere durch die qualifizierte Ausbildung bereits heute bei der Besetzung offener Stellen.

Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäftsführung, stellte in seinen Ausführungen zunächst die Zahlen zum laufenden Geschäftsjahr 2024 in den Mittelpunkt. In den ersten fünf Monaten habe sich der Umsatzrückgang in Summe zwar fortgesetzt, aber deutlich abgeschwächt. Tagesaktuell liege der zentralfakturierte Umsatz der Eurobaustoffe um 3,6 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert, sagte er in Wien.

In Anbetracht der aktuellen Lage in der Baubranche verwies Kern auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die das „Verbändebündnis Wohnungsbau“ im April auf dem 15. Wohnungsbautag vorgestellt hatte, und die die volkswirtschaftliche Bedeutung der Branche – auch für das Steueraufkommen in Deutschland – hervorgehoben hatte. „Vor diesem Hintergrund ist Bauen kein Kostenfaktor, sondern für die Politik eine Zukunftsinvestition, die sich mehr als rechnet, wenn jeder siebte Steuer-Euro aus der Baubranche kommt und die Menschen wohnen müssen“, rief Kern die Politik auf, die Rahmenbedingungen schnellstmöglich zu verbessern.

Bildtext Dr. Eckard Kern bei seinem Vortrag „Zeitreise der Eurobaustoff“. Die Kooperation wird 20 Jahre alt.

Foto: Eurobaustoff