Der Fachverband Werkzeugindustrie e.V. (FWI) hat Politiker von CDU und FDP zum Rundgang auf der Internationalen Eisenwarenmesse eingeladen. Ein Ziel war dabei, die aktuellen Belastungen für Produzenten zu thematisieren.
„Diesmal wollen wir nicht nur unsere Geschäftspartner treffen, sondern haben die Politik eingeladen, damit sie unsere Branche besser kennenlernen kann“, sagte der FWI-Vorsitzende Thomas Glockseisen. „Die Produkte unserer Unternehmen sind Weltspitze, viele unserer Mitglieder sind in ihren Segmenten Weltmarktführer und behaupten sich im internationalen Wettbewerb, sind also die klassischen Hidden Champions der deutschen Wirtschaft.“
Nach dem Rundgang lud der FWI die Politiker zu einem Gespräch ein, bei dem die Anliegen der Werkzeugindustrie angesprochen wurden. „Wir wollen natürlich nicht nur mit unserem Werkzeug glänzen, sondern haben unsererseits auch eine Botschaft für die Politik. Denn durch die Weltmarktorientierung ist die Branche von allen politischen Vorgaben genauso betroffen wie global agierende Aktiengesellschaften. Nur: Wir sind alle Mittelständler und da belasten uns viele Regularien viel mehr“, so Glockseisen. „Die Bürokratie frisst uns auf, umfangreiche Berichtspflichten und detaillierte Vorgaben verlangen nichtproduktive Arbeit von uns, ohne dass dem gewünschten Zweck damit in irgendeiner Weise praktisch gedient wäre.“
Deswegen habe man sich auch dem erfolgreichen Protest gegen die EU-Lieferkettenrichtlinie angeschlossen. Ähnlich kritisch sehe man das von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) angedachte Verbot von mehr als 10.000 Per- und polyfluorierten Stoffen (PFAS), welches das vollständige Verschwinden der Produktion von Trenn- und Schleifscheiben in Deutschland verursachen würde. Zu den weiteren dringenden Forderungen der Branche gehört ein funktionierender CO2-Grenzausgleichmechanismus (CBAM). Dieser sieht bei der Einfuhr von Produkten in den europäischen Markt Sonderabgaben vor, um so Wettbewerbsnachteile für die heimische Industrie durch den stets wachsenden CO2-Preis auszugleichen. Handwerkzeuge sollten ebenfalls unter die Schutzfunktion von CBAM fallen. „Das ist kein Protektionismus, sondern schafft gleiche Regeln für alle und ist für unsere Branche lebensnotwendig“, begründet Glockseisen.
An dem Messerundgang nahmen die CDU-Abgeordneten Christian Berger MdL und Bodo Löttgen MdL sowie der FDP-Abgeordnete Dietmar Brockes MdL teil.
Bildtext Christian Berger, Bodo Löttgen, Thomas Glockseisen und Dietmar Brockes (v.l.n.r.)
Foto: FWI