„Ständige Konferenz“ 2024 in München

Als ein „gutes Netzwerk in schweren Zeiten“ sehen sich die Vertreter von der Industrie im Schloss- und Beschlagbereich sowie vom entsprechenden Fachhandel. Das wurde auf der so genannten „Ständigen Konferenz“ deutlich, einem jährlich einberufenen Treffen, das vom AKB und FVSB initiiert wird.

Knapp 80 Teilnehmer kamen zur 63. „Ständigen Konferenz“, die am 20. November in München stattfand. Ein Highlight war der Bericht von Dorentina Kodralija, Geschäftsführerin des Arbeitskreises Baubeschlag (AKB) im Zentralverband Hartwarenhandel (ZHH), zur Lage im Fachhandel. Demnach beurteilen nur 18 Prozent der Fachhändler die aktuelle Lage als zufriedenstellend, noch weniger, also vier Prozent sehen die Lage gar als gut an, aber der Rest (78 %) sieht das genaue Gegenteil. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Verschiebung in den Negativbereich. Dementsprechend seien die Umsätze zurückgegangen: Der Fensterbeschlag wird in diesem Jahr voraussichtlich ein Minus von 18 Prozent verbuchen, der Türbeschlag liegt bei minus 9,0 Prozent und der Möbelbeschlag bei minus 8,24 Prozent. Werkzeuge liegen bei einem Minus von 3,0 Prozent, Bauelemente bei einem von 13,5 Prozent. Lediglich vier Segmente bewegen sich im positiven Bereich: Der Arbeitsschutz schließt das Jahr wahrscheinlich mit einem Plus von 5,0 Prozent ab. Einen Zuwachs von 10,0 Prozent kann die Schließ- und Sicherheitstechnik verbuchen. Auch die Automation legt mit einem Plus von 1,5 Prozent zu. Der Bereich der Services & Dienstleistungen stehe „mit plus 10,8 Prozent gut da“, so Kodralija.

Holger Koch, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbands Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB), schilderte die Lageeinschätzung seitens der Hersteller. Die Produktion von Baubeschlägen ist nach sechs rückläufigen Quartalen im zweiten Quartal 2024 wertmäßig um 2,1 Prozent gestiegen, liegt kumuliert im ersten Halbjahr aber weiterhin 1,6 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Ein Blick auf die monatlichen Produktionszahlen für Baubeschläge und Innentüren untermauerten diese Schwäche, so Koch. Die im August bei den Mitgliedsunternehmen durchgeführte Konjunkturumfrage ergab eine weitere Eintrübung. Bei Produktion, Umsatz, Auftragseingang und Beschäftigung wird mehrheitlich von einer Verschlechterung im ersten Halbjahr berichtet. Auch die Erwartungen sind in diesen Bereichen weiterhin rückläufig. Im nächsten Jahr werden im Fenster- und Außentürenmarkt geringe Zuwächse im Renovierungsbereich gesehen, die die Rückgänge im Neubau aber nur abmildern und noch nicht kompensieren werden können.

Bildtext Knapp 80 Teilnehmer kamen zur 63. „Ständigen Konferenz“, die am 20. November in München stattfand.

Foto: FVSB