Stihl verzeichnet Umsatzminus in 2023

Der Gartengerätehersteller Stihl hat einige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr bekannt gegeben. Demnach erzielte die Stihl Gruppe in 2023 einen Umsatz von insgesamt 5,3 Mrd. Euro, ein Rückgang von 4,1 Prozent. Der Absatzanteil der Akku-Geräte ist um vier Prozent auf 24 Prozent gestiegen.

Trotz des leichten Rückgangs im Vorjahresvergleich bewege sich der Umsatz nach wie vor auf einem deutlich höheren Niveau als vor der Coronavirus-Pandemie, betonte der Stihl Vorstandsvorsitzender Michael Traub auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart. Negative Kurseffekte hätten ebenfalls auf den Umsatz gedrückt, das heißt, ohne Kurseffekte hätte der Umsatzrückgang nur 1,1 Prozent betragen. „Nach drei extrem wachstumsstarken Jahren waren wir 2023 mit einer rückläufigen Nachfrage konfrontiert. Diese Phase, die wir aufgrund der Coronavirus-Pandemie erlebt haben, ist vorbei. Lockdowns und Reisebeschränkungen führten zu einem Cocooning-Effekt: Die Pflege von Haus und Garten stand hoch im Kurs und viele Kundinnen und Kunden investierten in neue Geräte. Die hohe Inflation und steigende Zinsen haben nun die Konsumlaune getrübt. Hinzu kommen hohe Lagerbestände im Handel, die erst abverkauft werden müssen“, so Traub.

Märkte in USA und Europa

Die USA sind mit einem Umsatzanteil von rund einem Drittel der größte Einzelmarkt für Stihl. Hier fiel witterungsbedingt die Frühjahrssaison aus. Kanada litt unter massiven Waldbränden und Überschwemmungen. Der Absatz in Nordamerika lag somit deutlich unter dem Vorjahr. In Zentraleuropa gab es ein langes nasses Frühjahr, das in einen trockenen Frühsommer wechselte. Dies bremste die Nachfrage nach Stihl Gartengeräten wie zum Beispiel Rasenmäher. Im Heimatmarkt Deutschland, wo Stihl rund zehn Prozent der weltweiten Erlöse erwirtschaftet, verzeichnete das Unternehmen deutliche Absatzeinbußen. Im deutschen Markt hatten sich 2023 wie auch im globalen Umfeld Inflation, Zinsentwicklung, hohe Energiepreise und Kaufzurückhaltung bemerkbar gemacht.

Akku-Segment auf Wachstumskurs

Während der Absatz von Benzin-Produkten deutlich zurückging, legte das Akku- und iMow-Geschäft zu. Besonders in Westeuropa und Nordamerika spielt die Antriebsart Akku bereits eine große Rolle, die in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung zunehmen wird. Der Hersteller will den Absatzanteil der Akku-Produkte von derzeit 24 Prozent bis 2027 auf mindestens 35 Prozent steigern, für 2035 wird ein Anteil von 80 Prozent angestrebt. Die Ausweitung des Akku-Produkt- und Serviceportfolios laufe auf Hochtouren, heißt es offiziell. Und das sowohl was das handgetragene Produktsortiment betrifft als auch die Einführung neuer sogenannter „Wheeled Products“, also fahrbarer Produkte. So hat Stihl in seinem größten und wichtigsten Markt, den USA, im Januar 2024 beispielsweise den ersten Akku-Zero-Turn-Mower eingeführt – einen Akku-Aufsitzmäher mit Null-Wendekreis-Technik. Allein in den kommenden zwei Jahren sollen weltweit 30 neue Akku-Produkte auf den Markt kommen.

Bildtext Michael Traub: „Nach drei extrem wachstumsstarken Jahren waren wir 2023 mit einer rückläufigen Nachfrage konfrontiert.“

Foto: Stihl