Eine beklagenswerte wirtschaftliche Lage und Kritik an der derzeitigen Regierung – das war der Grundton der diesjährigen „Ständigen Konferenz“ in Hannover. Zur 64. Auflage kamen 80 Vertreter aus der Schloss- und Beschlagindustrie sowie aus dem Fachhandel zum gemeinsamen Austausch zusammen.
Organisiert wird das Treffen traditionell vom Arbeitskreis Baubeschlag (AKB) im Zentralverband Hartwarenhandel (ZHH) und Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) und stets abgehalten unter Einhaltung der Compliance-Regeln. AKB-Sprecher Oliver Nagel von der Seefelder GmbH konstatierte, dass der Fachhandel dieses Jahr wirtschaftlich mit einer Stagnation rechne. Die Kosten stiegen, die Bürokratie wuchere. „Es ist wahnsinnig, welche Kapazitäten das mittlerweile im Unternehmen bindet“, berichtet der Vorstandsvorsitzende des AKB. Auch der Ukraine-Krieg bremse immer noch die Investitionen. In der Summe sorge das für massive Planungsunsicherheiten. Es fehle die Zuversicht, auch wenn die Hoffnung auf Besserung durchaus vorhanden sei. So erwarten die Handwerksbetriebe, und damit die Kunden des Fachhandels, für das 2. Halbjahr 2025 eine Stabilisierung der Handwerkskonjunktur auf dem nun besseren Niveau. Dorentina Kodralija, Geschäftsführerin des AKB, zeigte die konjunkturelle Lage im Fachhandel auf. Auch wenn ein Hoffnungsschimmer sichtbar sei, sitze der Handel „zwischen den Stühlen“: 26 Prozent bewerteten die Lage als schlecht, 22 Prozent als befriedigend, 48 Prozent als ausreichend und nur vier Prozent als gut. Damit habe sich die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Währenddessen verzeichnen die Produktbereiche Bauelemente (+8,94%), Schließ- und Sicherheitstechnik (+10,56%), Automation (+8,62%), smarte Gebäudetechnik (+10%) und der Bereich Service- und Dienstleistungen (+11,5%) gute Zuwächse. Ein Minus schlägt in den Bereichen Möbelbeschlag (-4,22%), Werkzeuge (-2,73%) und mechanische Befestigungstechnik (-0,78%) zu Buche.
Eine Tendenz zur baldigen Besserung wird seitens der Schloss- und Beschlagindustrie bereits gesehen, wie der FVSB-Vorstandsvorsitzende Karl Kristian Woelm äußerte. Demnach sieht die Industrie positive Anzeichen für eine Trendwende. So würden beispielsweise Kritis-Regulierungen Impulse geben. Zwei aktuelle Studien, eine von der B+L Marktdaten GmbH und eine von der Marktforschungsplattform Heinze GmbH untermauerten die positiven Tendenzen, heißt es.
Einen ausführlicheren Beitrag zur 64. „Ständigen Konferenz“ lesen Sie in der kommenden Ausgabe der EZ Eisenwaren-Zeitung, die am 8. Dezember erscheint.
Bildtext Reger und freundlicher Austausch bei insgesamt doch eher durchwachsener Stimmung
Foto: FVSB

